Du betrachtest gerade Stein und Rosen
  • Beitrags-Kategorie:Garten

Manchmal muss man im Gartenleben Kompromisse eingehen. Und so ein Kompromiss war auch mein Stein- und Rosengärtchen im Saanenland. Natürlich hätten Rosen grundsätzlich lieber Erde und Kompost zu ihren Füssen, und nicht Steine. Aber die Hausbesitzerin wollte einen Steingarten vor der Terrasse haben. Was ich natürlich nicht wollte, aus zig Gründen. Eigentlich spricht ja nichts für einen Steingarten. Ausser den hartnäckigen Vorurteilen, dass Steingärten angeblich pflegeleicht seien. Was sie nicht sind. Das Beikraut wächst immer hindurch. Immer. Und es sieht hässlich aus. Immer. Über die ökologischen Aspekte wie Biodiversität und Erhitzung müssen wir gar nicht reden. Steingärten sind unmöglich, in jeder Hinsicht. Aber eben, manche Menschen sind für logische und ökologische Argumente nicht so zugänglich, und wenn es sich dabei um die Hausbesitzerin handelt, dann muss man irgendwie damit leben.
Wir haben uns dann auf einen gutschweizerischen Kompromiss geeinigt: Die Steine bleiben, aber ich pflanze Rosen dazwischen. Da so ein Steinbeet für Rosen nicht ideal ist wegen der Erhitzung, muss man für solche Zwecke möglichst robuste Beet- oder Bodendeckerrosen verwenden. Ich habe die Duvet-Rosen der Schweizer Rosenzüchterin Magda Kobelt gewählt. Diese kleinblütigen Röschen sind hübsch und anmutig, und sie bilden eine dichte Blütendecke, wie ein Duvet, das sich übers Beet legt, so dass die Steine dann mit der Zeit praktisch nicht mehr sichtbar sein sollten. Ausserdem blühen sie wirklich lange. Und vor allem sind sie gesund und robust, und sie brauchen kaum Pflege. Ihr bekommt diese tollen Röschen bei Lubera im Onlineshop. Magda ist die Ehefrau von Lubera-Gründer und Inhaber Markus Kobelt, mit dem zusammen ich das Gartenbuch „Der essbare Garten“ geschrieben habe. Und eben, seine Frau züchtet richtig tolle Rosen, die ich mag. Also Magda, und ihre Rosen, ich mag sie beide. Ja und damit sich der Kreis schliesst: Die Röschen sind natürlich essbar – sie eignen sich wunderbar zum Dekorieren von Desserts, oder die Blütenblättchen können über allerlei kalte Speisen und Salate gestreut werden. Eine Win-Win-Geschichte also. Nun finde ich das Steinbeet auch gar nicht mehr so schlimm. Und vielleicht sehen die einen oder anderen Steingartenfans sogar ein, dass auch Rosen pflegeleicht sein können?